Mit dem Skarp Laser Razor hat ein amerikanisches Startup Unternehmen nicht weniger als die Revolution der Rasur angekündigt. Aber was ist wirklich dran?

Seit sich die Menschen rasieren, was bereits seit Tausenden von Jahren getan wird, kommen dabei Klingen in allen möglichen Formen zum Einsatz. Im Altertum waren das scharfe Steine aus Flint oder Obsidian, später Messer aus Kupfer oder Gold und heutzutage eben moderne Nassrasierer oder auch Elektrorasierer. Egal welche Methode man betrachtet, die Haare werden dabei stets mithilfe einer scharfen Klinge durchtrennt. Jetzt im Jahr 2015 verspricht ein kleines Startup aus Kalifornien die Revolution und will mit einem neuartigen Laser Rasierer den Markt aufmischen. Skarp Technologies heißt das Unternehmen und wurde unter anderem vom Schweden Morgan Gustavsson, dem Erfinder der IPL-Haarentfernung, mitbegründet. In der Produktvorstellung des neuen Laser Rasierers tritt Skarp dann auch nicht besonders bescheiden auf. So verspricht man unter anderem eine sehr glatte Rasur, keinerlei Rasurbrand oder Hautirritationen, keine Schmerzen und auch keine Verletzungsgefahr. Außerdem soll der Rasierer umweltfreundlich sein, 50.000 Betriebsstunden halten und mit einer kleinen Batterie einen Betrieb von rund einem Monat ermöglichen. Klingt fast zu gut um wahr zu sein? Mit eventuellen Bedenken sind sie nicht alleine…

Kein funktionierender Prototyp

Ursprünglich wurde der Laser Rasierer auf Kickstarter vorgestellt, der bekanntesten und größten Finanzierungswebsite für Projekte aus den verschiedensten Bereichen. Die Entwickler des Rasierers haben hier für 160.000 $ geworben, die nötig wären, aus dem vorliegenden Prototypen ein fertiges Produkt für den Massenmarkt zu machen. Zwar funktioniere der Prototyp bereits, eine richtige Rasur ist damit bisher allerdings nicht möglich. Dafür müsste zunächst ein wichtiges Bauteil verbessert werden, das bisher von Hand im Labor entstanden sei und bei automatisierter Produktion um ein Vielfaches besser funktionieren würde. Das sind viele Konjunktive, aber trotzdem war die Masse von der Idee begeistert. Über 4 Millionen Dollar wurden während der Kampagne von Tausenden von Unterstützern versprochen, zur Auszahlung an Skarp Technologies kam es aber nicht. Vorher hat Kickstarter die Reißleine gezogen und das Startup gebannt, da die Kampagne gegen die Bestimmungen verstoßen habe. Die sehen vor, dass bei solchen Produkten zumindest ein funktionierender Prototyp existieren muss, was beim Laser Rasierer nicht der Fall war. Zwar wurde ein Video gezeigt, in dem offenbar ein Prototyp in rund 2 Minuten einige wenige Haare durchtrennt, das genügte Kickstarter aber nicht.

Skarp kämpft weiter

Skarp zeigte sich kämpferisch und ließ im Anschluss verlauten, dass Kickstarter lediglich auf Druck von bestimmten Lobbygruppen so gehandelt habe, Einzelheiten oder gar Beweise für diese Behauptung blieb man aber schuldig. Nachdem die Finanzierungskampagne auf Kickstarter also gescheitert war, hat man jetzt einfach die gleiche noch einmal auf Indiegogo veröffentlicht, dem etwas kleineren Konkurrenten von Kickstarter. Und auch hier zeigen sich die Geldgeber begeistert. Schon nach kurzer Zeit haben rund 2.500 Nutzer weit über 400.000 Dollar versprochen. Es bleibt also spannend und man wird sehen ob die Firma das Geld jetzt wirklich erhalten wird und noch wichtiger, ob sie die ambitionierten Versprechungen auch wirklich mit einem fertigen Produkt halten kann. Das wäre dann tatsächlich eine echte Revolution auf dem Rasierer Markt, Skepsis ist aber durchaus angebracht. Den ursprünglichen Liefertermin hat Skarp übrigens mittlerweile von März 2016 auf Juni verlegt. Man darf gespannt sein.